top of page
AutorenbildAntonia Braditsch

Heilsames Singen


Die Stimme ist ein Organ, dessen Muskeln wir trainieren und somit verändern können. Ihre Funktion ist abhängig vom Luftstrom, also von der Art wie wir atmen. Unser Atem wiederum wird beeinflusst von unserer Körperhaltung und unserem Körpertonus, da die Atemmuskulatur (ausgenommen dem Zwerchfell) gleichzeitig unsere Auftrichtemuskulatur ist. Die Körperhaltung wiederum ist enorm abhängig von unserem Befinden, unserer Stimmung, unserer Psyche.


Damit ist klar, dass die Arbeit an der Stimme auch Arbeit an der Persönlichkeit ist und es Bereitschaft und Mut erfordert, sich selbst ehrlich zu betrachten und an sich arbeiten zu wollen. Man lernt sich selbst dabei viel intensiver kennen und v.a. auch auszudrücken. Und die Entwicklung der eigenen Ausdruckskraft wieder verhilft zu mehr Selbstbewusstsein und innerer Sicherheit, unabhängig von äußeren Einflüssen.


Die Vertrautheit und das Einlassen auf die Wirkung unserer Stimme zentriert uns, gibt uns Kraft. Die Vibration und das Gefühl der Resonanz bringen uns in Kontakt mit uns selbst und unserem Körper. Beim Singen ist man „im Moment“ und das kann Emotionen verstärken oder auflösen und Stress abbauen.


Singen verbessert das Atemvolumen, trainiert und verlängert den Ausatemprozess, sodass die Atemmuskulatur und das Lungengewebe elastisch bleiben können. Durch das gleichmäßig strömende Ausatmen können muskuläre Anspannungen und Verkrampfungen sanft aufgelöst werden. Ein vertieftes Ausatmen kann helfen, den Körper zu entschlacken, zu entsäuern und zu entgiften. Gerade Menschen unter Stress, Depressionen oder Angst tun sich schwer, vertieft auszuatmen, „loszulassen“. Dies führt zu Muskelverspannungen, Ablagerungen schädlicher Stoffwechselprodukte und einer Übersäuerung des Blutes. Durch Singen können diese Prozesse wieder umgekehrt und harmonisiert werden.


Gleichzeitig wird eine gesunde Vollatmung trainiert, die Zwerchfell- mit der Brustmuskulatur kombiniert. Und durch die verstärkte Zwerchfellaktivität kommt es zu einer Anregung und Stimulierung aller Organfunktionen in der Bauchregion – wir massieren gewissermaßen die Organe des Bauchbereichs und auch unser Herz. Die vertiefte Atmung beim Singen führt auch zu einer besseren Sauerstoffversorgung jeder einzelnen Zelle.


Die wahrscheinlich intensivste Form der Erfahrung von Schwingungen mit Körper und Seele geschieht jedoch dann, wenn wir unser Ur-Instrument – die eigene Stimme – zum Klingen bringen! Denn hierbei nehmen wir die von uns erzeugten Schwingungen nicht nur mit den Ohren wahr, sondern wir versetzen unseren eigenen Körper in Vibration und rufen hierdurch starke Resonanzprozesse hervor. Singen als die größtmögliche Eigenresonanz kann die Körperharmonie wieder herstellen, weil sie ungeordnete Schwingungen – im wahrsten Sinne – wieder harmonisiert.

 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


  • Facebook
  • Youtube
  • Spotify
  • iTunes Social Icon

In die Mailingliste eintragen

Vielen Dank für das Abonnement!

bottom of page