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AutorenbildAntonia Braditsch

Singen ist „tönender Atem“


Töne können wir nur hervorbringen dank unserer Atmung, sei es beim Summen, Seufzen, Singen oder Sprechen. Zahlreiche Studien belegen, dass schon ein paar tiefe Atemzüge genügen, eine spürbar positive Wirkung auf den Körper haben: die Herzfrequenz verringert sich, der Blutdruck senkt sich, wir fühlen uns entspannter, gelassener und konzentrierter. Atmen mit Summen kombiniert verstärkt diese Effekte enorm.


In vielen spirituellen Traditionen gilt die Atmung als heilig. In der hinduistischen Tradition wird diese Energie „prana“ genannt, in Asien heißt sie „Qi“, im Hebräischen hat der Begriff Atmung, „ruach“, auch die Bedeutung „Geist“.


Wilhelm Reich, ein Schüler von Sigmund Freud, hielt den Atem für eine Hauptenergiequelle, die er als „Orgon“ bezeichnete. Diese Energie hat in verschiedenen Kulturen, Ländern und spirituellen Schulen unterschiedliche Namen, doch handelt es sich immer um die gleiche Lebensenergie.


Wenn wir einatmen, nimmt unser Körper eine Ladung dieser Energie auf. Während wir die Luft anhalten, verarbeitet der Körper diese Energie und bei der Ausatmung gibt er diese Energieladung wieder ab.


Über die richtige Art der Atmung gibt es verschiedene Lehrmeinungen. Manche Lehrer sind der Meinung, man müsse durch die Nase atmen, andere sagen, man solle besser über den Mund einatmen. Manche Forscher empfehlen, je vier Sekunden ein- und wieder auszuatmen, andere empfehlen, die Luft dazwischen auch noch anzuhalten. Ich halte es einfach für wichtig, langsame und tiefe Atemzüge zu nehmen, die dir angenehm sind.


Die Zwerchfellatmung ist die natürliche Atmung, bei der sich weder die Schultern noch die Brust bewegen, sondern nur der Bauch sich hebt und wieder senkt. Wenn wir auf diese Weise atmen, vergrößern wir die Sauerstoffzufuhr in den Blutkreislauf und versorgen unsere Zellen mit mehr Energie. Dabei regen wir "massierend" auch alle Organfunktionen in der Bauchregion und im Herzbereich an.


Summen, Tönen oder Singen verlängern den Prozess des Ausatmens und verhilft uns zu einer gleichmäßig strömenden Ausatmung. Dadurch können wir muskuläre Anspannung und Verkrampfung sanft auflösen, die Atemmuskulatur und das Lungengewebe bleiben dabei elastisch.


Bei Naturvölkern und im Schamanismus sind Gesang und Tanz eng miteinander verbunden. Die Wirkungen verstärken sich wechselseitig. Die Basis ist der Atem, denn dort, wo Atembewegung zugelassen wird, kann der Körper in verschiedene „Muskeltoni“ gehen und somit unterschiedliche Stimmfarben hervorbringen.


Wenn wir uns durch keine gesellschaftlich festgeschriebenen Gesetze in unserem natürlichen kreativen Stimmausdruck beschränken und wir uns auf das Abenteuer einlassen, Atem und Stimme zu erforschen, werden wir auf diesem Weg auch uns selber näherkommen.


Es gibt kein Musikinstrument, das über so viele Klang- und Ausdrucksmöglichkeiten verfügt, und über die Atmung zugleich so direkt mit unserer Gefühlswelt verbunden ist wie die eigene Stimme. Was die Schamanen aller Urvölker bereits seit Jahrtausenden und Mönche vieler Religionen auch schon seit Jahrhunderten wissen und praktizieren, wird in unserem Zeitalter der Quantenphysik zur schlichten, elementaren Möglichkeit, das Leben zu bereichern und individuelle Heilungsprozesse zu unterstützen.


Ab 18. September gibt es im VIVARIUM jeden 3. Mittwoch von 18.30 - 20 Uhr "Heilsames Singen". Eingeladen sind gerade jene Menschen, die glauben nicht singen zu können.

 

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